Chronik
Das Gründungsprotokoll zur Feuerwehr ist datiert vom 24. April 1925 und wurde unterzeichnet von den Herren:
- Krähe, Röhl,
- Finger, sen. Jennrich,
- Deichen, Röhr, Friedrich
- Riep, Herman Schneider, Moritz
- Helm, Karl Look, Wilhelm, jun.
- Salzwedel, Ernst Sülter, Erhard
- Salzwedel, Otto Wienecke, Otto, jun.
- Röhr, Albert, jun. Riep, Emil
- Wilke, Röhr, Otto
- Köhn, Seier,
- Rensch, Helm, Hermann
- Elsner, Schneider, Karl
Passive Mitglieder: Sülter, sen., Look, sen., Bork, Vatke, Wienecke, sen., Röhr, Alb., sen., Gau
Zum Vereinsvorstand wurden die Herrn Kameraden gewählt:
- 1. Vorsitzender, Gemeindevorsteher Krähe I. Wehrführer
Stellvertreter Jennrich II.Wehrführer
- 2. Schriftführer Hermann Riep
Stellvertreter Moritz Schneider
- 3. Kassierer Albert Röhr
Stellvertreter Bork
Zur Versammlung wurde in das Lokal von Salzwedel eingeladen. Als Ehrenmitglie-der der Wehr wurden Herr von Freier auf Hoppenrade und der Verwalter Wöhler auf Garz aufgenommen. Alle Kameraden erhielten eine persönliche Uniform. Die angrenzenden Wehren Tüchen, Lindenberg, Groß Welle und Reckenthin gehörten zum Wirkungskreis bei Feuerwehrauscheiden und man feierte auch zusammen.
An Geräten war in der Wehr eine Motorspritze vorhanden. Sie war schon alt und musste häufiger kontrolliert werden.
Die Kameraden wurden 1928 für unterschiedliche Arbeiten in der Wehr ausgebildet. E. Riep und Otto Wienecke als Feuerwehrelektriker im Zusammenhang mit Verhal-tensregeln gegenüber Hoch- und Niederspannungsleitungen beim Brand sowie und zwei weitere zu Maschinisten. Die Wehr führte regelmäßig Versammlungen und sehr viele Übungen durch. Der Feuerwehrverein organisierte aber auch sehr viele Feiern.
1928 ist der Gastwirt Eickhoff durch das Ehrengeleit der Kameraden der Feuerwehr und des Kriegervereins zu Grabe getragen worden.
1930 sind sämtliche Feuerwehrgeräte in das neue Spritzenhaus überführt worden.
Da es während des II. Weltkrieges keine freiwillige Feuerwehr mehr gab, musste diese am 20. Dezember 1947 neu gegründet werden. Ihr traten 27 Männer bei:
- Hermann Schröder, Otto Jennrich, Berthold Delft,
- Otto Zirpin, Willi Wierterm, Helm. Gemirit
- Günther Wilke, Otto Kühn, Heinz Seier
- Willi Kloß, Hans Sommer, Helmut Pachal
- Erwin Röseler, Helmut Krähe, Werner Bicke
- Horst Weggen, Theodor Lintner, Emiel Riep
- August Krieg, Fritz Müntow, Otto Mollenhauer
- Joa. Beringer, Heinz Schulz, Reinhard Schröder
- Willi Semmrock, Carl Bahn, Otto Salzwedel
Im November 1948 wurde ein Rundschreiben in die Wehr gereicht, in dem es hieß: „... alle Feuerwehrmänner, die ehemalige N.S.D.A.P.-Angehörige waren, sind sofort zu entlassen.“
Der Wehrführer wurde 1948 der Kamerad Salzwedel, Schriftführer der Kamerad Hans Sommer und ab 1950 war es der Schriftführer H. Giese. Geladen wurde zu dieser Zeit in das Gasthaus Krieg zum Maskenball, zum jährlichen Pfingsttreffen und zu den Feuerwehrbällen, die man in den Wintermonaten sogar mehrmals feierte. Das 25jährige Bestehen der freiwilligen Feuerwehr wurde am 24. April 1950 im Ort gefeiert. Die Kameraden zeigten ihren Zuschauern wie sie im Ernstfall dem Feuer Herr werden. Drei Strohmieten waren ihr Objekt. Die mittlere Miete wurde angezündet, die beiden seitlichen sollten nicht Opfer der Flammen werden. Trotzdem der Wind dazwischen blies, machte die Feuerwehr ihrem Namen alle Ehre und trug den Sieg davon. Anschließend ging es mit geschmückter Feuerwehrspritze und unter Klängen von Musik durchs Dorf.
1956 wird der Kamerad Wierheim Wehrleiter der Garzer Feuerwehr. Im Mai 1957 wird der Wehr vom Kreis Pritzwalk ein Feuerwehrauto (Mannschaftswagen) zur Verfügung gestellt.
Im Januar 1962 tritt Wehrleiter Wierheim zurück und übergibt das Amt an den Löschmeister Schröder. Die Wehr besteht aus 30 aktiven und 4 passiven Mitgliedern. Eine Pionierfeuerwehr wurde gegründet, 15 Pioniere wollten dabei sein.
Zusammenfassend wurde informiert, dass 1947 die T.S.A. noch Holzräder hatte, aber im Laufe der letzten Jahre eine neue T.S.A. , eine neue T.S. und der neue Mannschaftswagen kamen sowie neue Uniformen und neue Wettermäntel. Es wurde eingeschätzt, dass die Wehr gut ausgerüstet ist, jedoch das Licht im Spritzenhaus immer noch fehlt. Seit 1962 wird im Ort durch eine Sirene alarmiert. Feuermeldestellen waren bei Kieback und Krähe. Jährlich wurden Brandschutzkontrollen auf den Privatgrundstücken und in den Gebäuden durchgeführt, um rechtzeitig Gefährdungspunkte für einen Feuerausbruch vorzubeugen. 120 Objekte sind in Garz und Hoppenrade zu kontrollieren, ohne den Gebäuden von der LPG und vom VEG.
Im September 1964 bekam die Wehr vom Kreis ein Löschfahrzeug übergeben, den alten Mannschaftswagen haben sie abgegeben. Er war reparaturbedürftig. In dem Jahr ist die Wehr als beste im Brandschutz arbeitende im Kreis ausgezeichnet worden.
Zum 1.5.1968 wird eine Frauenfeuerwehrgruppe von sechs Frauen gegründet.
Bereits 1969 zum 1.Mai erhielt die Wehr vom Kreis ein neues Löschfahrzeug. Das Gerätehaus sollte zum 7.Oktober instandgesetzt sein. Man organisierte regelmäßig für die Kameraden Schulungen und Brandübungen mit extra dazu gelegten Brandherden.
Das gemeinsame Feiern stand weiterhin ganz vorne. Zum traditionellen Pfingstvergnügen trafen sich bei großer Beteiligung die Einwohner von Garz und Hoppenrade bei herrlichem Wetter und Sonnenschein im Garten vom Gasthaus. Die Kegelbahn, Schießstände und Stände zum Würfeln und Ballwerfen waren dicht belagert.
Der seit 1970 wirkende Wehrleiter Buschke schied im August 1975 aus und wurde Stellvertreter. Hauptfeuerwehrmann wurde Jürgen Franke. In dem Sommer herrschte eine extrem große Trockenheit. Daher war die Wehr während der Erntephase immer in Bereitschaft. Vom 1. September 1994 bis 31. Dezember 1999 war Wehrführer Gerhard Schulz. Er gab sein Amt zum 1.1.2000 an Gerhard Niffenegger ab. Jetzt im Jahr 2006 ist Norman Schulz Wehrführer.
1993 erhielt die Wehr ein neues Feuerwehrfahrzeug. 1996 wurde das Feuerwehrhaus total neu saniert im Wert von 64.000 DM.
Im Oktober 2006 wurde mit dem Anbau an das Garzer Feuerwehrgerätehaus begonnen. Im Anbau sollen ein Versammlungsraum sowie eine Küchezeile und sanitäre Anlagen Platz finden. Zum Projekt gehört auch die Schaffung eines bislang nicht vorhandenen Wasseranschlusses und der Bau einer abflusslosen Abwassergrube. Die Investitionssumme beträgt 60 000 Euro, die die Gemeinde Plattenburg selbst aufbringen muss und deshalb den Bau auf zwei Haushaltsjahre verteilt hat. Fördergelder fließen nicht. Das Haus soll aber auch allen anderen Bürgern aus dem Ort für Feierstunden und Versammlungen zur Verfügung stehen.
Brände zu der die Wehr ausrückte
- ein kleiner Waldbrand 1927 in der Forst des Herrn von Freiers.
- 1928 war ein kleiner Brand in Lindenberg.
- 26. Mai 1948, die Wehr musste mit 25 Mann nach Gadow ausrücken zur Bekämpfung eines Waldbrandes mit Gespannen von Herrn Salzwedel und Herrn Krieg rückten sie aus. Am 27.5.1948 waren sie abends um 22.30 Uhr wieder zu Hause.
- 2. August 1948 um 11.00 Uhr musste die Wehr ausrücken zur Bekämpfung eines Brandes in Hoppenrade. Die große Scheune mit ihren Dreschmaschinen hinter der Stärkefabrik brannte völlig nieder,. 40 Neubauern aus Hoppenrade wurde der größte Teil ihrer diesjährigen Ernte beraubt. Die Garzer Wehr mit ihren 40 Mann war fast vollständig zu Stelle.
- 9. April 1954 um 22.00 Uhr ertönte Feueralarm, es brannten bei Borowski die Scheune, der Stall und Strohmieten. Die Wehren der Nachbarorte wurden zur Hilfe gerufen.
- 5. Mai 1954 Feueralarm – auf dem Bahnhof brannte ein abgestellter Kohlewagen.
- 18. Mai 1955 Feueralarm – der Sturm hatte eine große Eiche in der Dorfstraße umgelegt, die Feuerwehr musste das Verkehrshindernis wegräumen.
- 18. Mai 1957 - das Sägewerk in Hoppenrade brannte. Mit dem Auto waren die Kameraden nun schneller da und konnten retten, was zu retten war.
- 1965 brannte im Sülterschen Haus bei der dort lebenden Familie ein Kleiderschrank, die Spritze wurde nicht eingesetzt.
- im Februar 1965 wurde um 16.15 Uhr Katastrophenalarm gegeben, von den Schienen der Kleinbahn musste der Schnee geräumt werden.
- im Februar 1969 Katastrophenalarm - die Kleinbahnschienen sind durch starke Schneefälle zugeweht und müssen freigeschaufelt werden.
- 31. Dezember 1969 als die Gemeinde bei ihrer gemütlichen Sylvesterfeier war, ertönte gegen 20.45 Uhr die Sirene. Der Dachstuhl des Hauses Maas stand bereits in hellen Flammen. Bei strengem Frost um 20 Grad minus war es für die Wehren, die aus Garz, Hoppenrade, Lindenberg,Tüchen und Reckenthin angerückt waren, sehr schwer, den Brand zu löschen. Das Wasser gefror den Feuerwehrmännern unter den Händen. Das Nachbarhaus mit sieben Wohneinheiten war auch schon sehr in Gefahr, da der Dachstuhl bereits Feuer gefangen hatte. In letzter Minute rückte die Pritzwalker Wehr mit einem Tankwagen an, die den Dachboden des Nachbarhauses vor dem Übergreifen der Flammen mit einem C-Schlauch schützte und so das Wohnhaus rettete. Der Dachstuhl und Boden vom Haus Maas brannten völlig aus, das Haus war danach nicht mehr bewohnbar. Gegen 24.00 Uhr war der Brand gelöscht und die auswärtigen Wehren rückten ab.
Ein Bericht aus der Märkischen Zeitung vom 14.08.1998:
„Familie Wolf verlor Hab und Gut
Völlig abgebrannt war am 13.08.1998 das Einfamilienhaus der Familie Wolf. Der Brand brach gegen 8 Uhr aus. Ursache war eine explodierte Propangasflasche. Das Feuer griff sofort auf die Kücheneinrichtung über. Die Hausbesitzer, das Ehepaar 74- bzw. 71-jährig, konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Der Mann erlitt Schnittverletzungen am Unterarm und wurde ins nahegelegene Klinikum eingeliefert. Die Löscharbeiten am Haus hatten sich verzögert, weil die zuerst eintreffenden Feuerwehren kein Löschwasser hatten. Erst die Feuerwehr Pritzwalk, die aus 20 Kilometer Entfernung mit ihrem Tankfahrzeug anrückte, begann dann mit den Löscharbeiten. Zu diesem Zeitpunkt brannte das Einfamilienhaus der Familie Wolf allerdings bereits lichterloh. Auch die weiteren Arbeiten gestalteten sich kompliziert, da das notwendige Wasser mit einem zweiten Tanklöschfahrzeug der FFw Glöwen über eine Strecke von über einem Kilometer herantransportiert werden musste. Später wurde ein flexibler Löschbehälter an der Brandstelle installiert. Das Ehepaar fand zunächst Unterkunft bei Nachbarn. Eine Wohnung stand bei Verwandten bereit. Als Soforthilfe stellte die Gemeinde 500 Mark zur Verfügung.“
- Am 14. Februar 2001 explodierte gegen 21 Uhr im Wohnhaus Nr. 3 in der Garzer Straße an der B 107 aus einer Propangasflasche austretendes Gas. Der Wohnungs-inhaber erlitt dabei schwere Brandverletzungen. Durch den Knall zerschmetterten die Fensterscheiben und Qualm trat aus der Wohnung. Die Feuerwehren aus Garz, Viesecke, Lindenberg und Pritzwalk kamen zum Löschen. Die Kameraden hatten den Brand schnell unter Kontrolle und mussten vorwiegend den Schwelbrand in der Lehmdecke bekämpfen.
Das Löschwasser wurde aus dem Dorfteich gepumpt. Der Sachschaden belief sich nach ersten Einschätzungen auf 80.000 Mark.
Das 1930 erbaute Spritzenhaus wurde 1969 instandgesetzt und 1996 komplett saniert.
Aufnahme des Feuerwehrhauses vom Februar 2001 und Ende 2006 |
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Aufnahme des neuen Feuerwehr- Autos mit der TS 8 |
Zum 75jährigen Bestehen wurde eine Vereinsfahne von der Firma Schulz & Schulz GbR gesponsert |