Chronik
1928 |
Brand der Scheune auf dem Pfarrgehöft |
1934 |
Ein neues Spritzenhaus wird gebaut |
Am 14.April 1924 wurde die Freiwillige Feuerwehr Krampfer gegründet. Sie zählte 30 Mitglieder. Die Gemeinde besaß 1933 zwei Feuerwehrspritzen und einen Schlauch-wagen. Zum Unterstellen der Löschfahrzeuge musste ein neues Spritzenhaus gebaut werden. Das alte Spritzenhaus stand direkt an der Kirchhofmauer zur Straße hin mit der Vorderfront in Richtung Feuerlöschteich. Es war baufällig und auch zu klein. Die eine Feuerwehrspritze wurde daher bei einem Bauer untergestellt und die Hälfte der Schläuche auf dem Hausboden des Gemeindevorstehers. Dieser Zustand war für die Feuerwehr unerträglich und beeinträchtigte auch sehr ihr Handeln beim Brand. Der Gutsherr Herr von Moellendorf wollte das neu zu bauende Spritzenhaus nicht mehr an seinem Grundstück haben. Daher wurde die Gemeindevertretung beauftragt, zu prüfen, ob ein Bauplatz auf dem Pfarrhof zu erwerben ist. Zum Neubau des Spritzenhauses sollte vom Kreis ein Darlehn von 1800 Reichsmark bewilligt werden. Die Eigenfinanzierung für das Spritzenhaus konnte die Gemeinde nicht in Angriff nehmen. Ihr Problem waren die offenen Steuerschulden. Das Gut schuldete schon vor der Eingemeindung im Jahr 1928 in die Gemeinde 2000,- Reichsmark an Steuerschulden und auch ein Bauernbetrieb konnte seine 260,- Reichsmark nicht zahlen. Im Januar 1934 wendete sich das Blatt. Es wurde Gemeindeland verkauft. Den Zuschlag zum Kauf erhielt Otto Selle. Er zahlte 3100,- Reichsmark. Somit konnte der Bau des Spritzenhauses begonnen und selbst finanziert werden.
Die Feuerwehr vor dem neuen Spritzenhaus. Aufnahme von ca. 1936
Das Spritzenhaus im Jahr 2003
Jeder Bauer hatte ein natürliches Interesse am Bestehen der Feuerwehr, daher war es üblich, dass von jedem Gehöft eine Person Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr war, wenn nicht sogar Pflicht. Jeder Bauer, der 2 Pferde besaß, war im Fall des Ausbruchs eines Feuers zu Spanndiensten verpflichtet. Aus diesem Grund wurde der Schlüssel zum Spritzenhaus unter den zu Spanndiensten verpflichteten Bauern nach einem bestimmten System regelmäßig weitergeben. Und dieser Schlüssel konnte nicht übersehen werden, denn er war mit einem größeren Stück Holz verbunden.
Schon im 18. Jahrhundert war in Dorfordnungen festgeschrieben, was auf jedem Bauern-hof zur Feuerbekämpfung bereit zu halten war. So musste die Gemeinde damals z. B. zwei Feuerhaken, zwei lederne Eimer und zwei Feuerleitern halten. Jeder Hofwirt sollte eine feuerfeste Laterne haben, verschiedene Haken und lederne Eimer. In regelmäßigen Abständen sollten sogenannte Feuervisitationen durchgeführt werden, bei denen nachge-sehen wurde, ob alle Instrumente in einem ordentlichen Zustand sind, die Feuerstellen in sicherem Zustand, feuerfangende Sachen davon gehörig entfernt und die Bewohner überhaupt mit Feuer vorsichtig waren. Weiterhin war hier festgeschrieben wie sich ein jeder bei Feuerausbruch zu verhalten hatten: „Bei entstehendem Feuer ist jeder, so es zuerst gewahr wird, schuldig, Lärm zu schlagen und wer zuerst dazu gelangen kann, die Sturmglocke zu schlagen. Unverzüglich nach erhaltener Nachricht vom Feuer muß sich sogleich ein jeder im Dorfe mit Äxten, Beilen und Eimern zum Feuer begeben und jeder so er Pferde hat mit einem, zwei oder mehreren Tubben Wasser anfahren. ... Die Mannes-personen müssen besonders das Einreißen der Gebäude und alle schweren und männ-lichen Arbeiten verrichten, die Frauenpersonen aber das Wasser schöpfen, tragen und gießen. Die Altsitzerleute, denen die Arbeit zu schwer ist, müssen Obacht geben das nichts gestohlen wird. Nach gelöschtem Feuer und solange die Glut zu spüren, müssen mehrere erwachsene Leute zur Wache dabei bleiben, die Wassergefäße wieder aufgefüllt und nebst den übrigen Gerätschaften in Bereitschaft gelassen werden.“
1928 beschloss die Gemeindevertretersitzung, für die Feuerwehrleute, die an den Kreis-feuerwehrtagungen teilnahmen, jedes mal 30,00 Reichsmark zu den Unkosten zu bewil-ligen.
2006 Der im Jahr 1925 gebildeten Freiwilligen Feuerwehr von Krampfer gehören heute ca. 50 Mitglieder an. Sie führt eine recht erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit in ihren Reihen durch. Das 1934 erbaute Spritzenhaus an der Dorfstraße neben dem Wirtschaftshof des ehemaligen Gutes wurde in den zurückliegenden Jahren instandgesetzt und erhielt ein neues Dach.